Trauer um Antje Vollmer

Antje Vollmer, ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Trägerin des Dorothee-Fliess-Preises für Widerstandsforschung, ist am 15. März 2023 verstorben. Der Preis wurde ihr 2013 verliehen für ihre Doppelbiographie mit dem Titel: „Doppelleben–Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop“.

Mit ihrem Tod verliert Deutschland eine bedeutende Persönlichkeit, die sich durch ihr Engagement und ihre unermüdliche Arbeit für die demokratische Kultur und die Menschenrechte ausgezeichnet hat.

Der Kreisauer Kreis und die Idee eines neuen, anderen Deutschlands nach Hitler

Hiermit möchten wir Sie auf ein Seminar für Studierende und Young Professionals hinweisen, das die Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. anbietet. Es findet vom 16.-20.05.2023 in der Internationalen Begegnungsstätte Kreisau statt. Die Anmeldung erfolgt über Daniel E. D. Müller unter daniel-mueller@uni-bonn.de.

Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf den Flyer:

Verleihung des „Dorothee-Fliess-Preises für Widerstandsforschung“

Prof. Dr. Günther Brakelmann für sein Lebenswerk

Günther Brakelmann erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung 2022 für sein Lebenswerk. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der XXXV. Königswinterer Tagung im Haus der Geschichte am Abend des 25. Februars 2023. 

Der 91-jährige evangelische Theologe und Soziologe hat seine Forschungsschwerpunkte in der Geschichte des Antisemitismus und in der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. In unzähligen Vorträgen und Publikationen hat er die Forschungsgemeinschaft in den letzten 50 Jahren begleitet, beraten und unterstützt. 

Weitere Informationen: https://dorothee-fliess-fonds.de/category/verliehene-preise/

Königswinter Tagung 2023 – Jubiläum: Dialog statt Festreden

50 Jahre Forschungsgemeinschaft – die Wissenschaft steht im Vordergrund

130 Gäste strömten ab dem 24. Februar zur XXXV. Königswinterer Tagung in das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nach Bonn. Das Thema „Die Bundesrepublik Deutschland und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ war ein Magnet mit vielen hochkarätigen Rednern. Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, hielt den ersten Vortrag zur Geschichte der Erforschung des Widerstandes. Am Samstagvormittag startete das erste Panel mit dem Rechtswissenschaftler Christian Hillgruber und dem Thema ‚Die Wiederherstellung des Rechtsstaates‘.  Oberst Sven Lange sprach über den Umgang der Bundeswehr mit der Geschichte des Widerstandes gefolgt von Nils Weise und dem Thema ‚Die Ministerien und oberen Bundesbehörden der Bundesrepublik Deutschland nach 1945‘. Den Abschluss des ersten Panels bildete Esther-Julia Howell mit ihrem Referat zum Thema ‚Der Umgang mit den NS-Quellen zum Widerstand aus archivarischer Sicht‘.

Bereichert wurde der Tag mit Begleitungen durch die Dauerausstellung im Museum, bevor Christopher Dowe das zweite Panel mit seinem Vortrag ‚Stauffenberg im 21. Jahrhundert. Überlegungen und Beobachtungen zum Wandel von musealer Rezeption‘ einläutete. Nähere Informationen zu der neuen Stauffenberg Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg finden Sie hier
Ganz fortschrittlich und modern erläuterte Niels Schröder die Darstellung des Widerstandes in den neuen Medien. Mit seiner Graphic Novel verdichtet er die dramatischen Ereignisse des 20. Juli zu einer spannenden Erzählung, die auch im Schulunterricht verwendet wird. Über Krzysztof Ruchniewicz ging es dann zur Rezeption des Widerstandes in Polen, was auch durch Beispiele aus Kreisau angereichert wurde. 

Am nächsten Tag stand dann die Forschungsgemeinschaft im Blickpunkt. Als Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender berichtete Rüdiger von Voss in seinem Vortrag über die Entstehung und die Hintergründe bis zu den Zukunftsperspektiven der Forschungsgemeinschaft.

In der anschließenden Podiumsdiskussion über „Die Zukunft der Vermittlung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in der Politischen Bildungsarbeit“ mit Vertretern aus Wissenschaft und Angehörigen von Widerstandsfamilien wurde darüber debattiert, welche Bedeutung dem Transfer von Information und Wissen über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zukommt. Die Beiträge während der Diskussion stellen für die Forschungsgemeinschaft wertvolle Impulse für ihre Überlegungen zu ihrer zukünftigen Entwicklung dar.

Save the Date: XXXVI. Königswinterer Tagung 16.-18.02.2024

In stillem Gedenken: Wir trauern um Prof. Dr. Peter Hoffmann

Am 6. Januar 2023 starb der Historiker Professor Dr. Peter Hoffmann im Alter von 92 Jahren. Sein wissenschaftliches Leben hat er der Erforschung des Widerstandes gegen Hitler gewidmet. Peter Hoffmann hat sich als Stauffenberg-Biograph einen Namen gemacht und zahlreiche Bücher über den deutschen Widerstand vorgelegt, darunter die Standardwerke „Widerstand, Staatsstreich, Attentat“ und „Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder“. 
Wir sind dankbar für seine Aufarbeitung und die Erinnerung an den 20. Juli 1944.

Die Stiftung 20. Juli 1944 hat gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. in der FAZ eine Traueranzeige im Namen aller Mitglieder und Angehörigen geschaltet: https://zwanzigster-juli.de/wp-content/uploads/2023/01/Anzeige_Hoffmann_FAZ-1.pdf

Königswinterer Tagung mit Jubiläum 2023

Die XXXV. Königswinterer Tagung wird vom 24.-26. Februar 2023 in Bonn stattfinden. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. ist als Ort im Jahr 2023 das Haus der Geschichte (Willy-Brandt-Allee 14) vorgesehen.

Die Tagung möchte wie jedes Jahr zum Austausch zwischen Wissenschaftlern, Angehörigen der im Widerstand gegen Hitler aktiven Männer und Frauen sowie Interessierten einladen. Das Thema wird sein: „Die Bundesrepublik Deutschland und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus“.
Das Gedenken an den Widerstand gegen Hitler in der Bundesrepublik wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Somit wird ein breiter Bogen gespannt: Einerseits steht der institutionengeschichtliche Blick auf den Widerstand beispielsweise durch die Bundeswehr oder auch durch Bundesbehörden, aber andererseits ebenso der museale Umgang mit dem Widerstand oder die Darstellung in neuen Medien im Fokus des Interesses. Auch die internationale Perspektive, wie im Ausland der deutsche Widerstand nach 1945 rezipiert wurde, soll nicht ausgespart bleiben. 

Hier finden Sie das Programm zur Tagung: Programm
Über folgendes Formular können Sie sich anmelden: Anmeldebogen.
Wir freuen uns über Ihr Interesse!

Widerstand in Zeiten des Krieges

Bericht zur XXXIV. Königswinterer Tagung, 2022

Wie plant man ein Attentat auf Hitler und einen aufwändigen Staatsstreich nicht nur unter den Augen der Gestapo, sondern auch den Bedingungen des Krieges? Wie fanden die Verschwörer im totalitären NS-Staat überhaupt zueinander und wie hielten sie das mühsam geknüpfte Netzwerk instand, an dem jede der in Kriegszeiten besonders häufigen Versetzungen zerrte? War Widerstandsarbeit gegen das Regime schon vor dem Zweiten Weltkrieg überaus riskant, schränkte dieser den Handlungsspielraum von Oppositionellen in Deutschland nochmals deutlich ein. Die XXXIV. Königswinterer Tagung beleuchtete diese Handlungsspielräume von Widerstand, die herrschaftstheoretischen Strukturen, unter denen er stattzufinden hatte, sowie die Netzwerke und Kommunikationskanäle, die die militärischen Verschwörer an der Front mit den zivilen im Reich verbanden.

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Emotionales Wiedersehen auf Königswinterer Tagung 2022

Die XXXIV. Königswinterer Tagung fand vom 26.-28. August 2022 nach zweieinhalb Jahren pandemiebedingter Pause endlich wieder in Präsenz statt. Über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen 17 und 87 Jahren kamen nach Bonn zu dieser außerordentlichen Sommertagung. Hatte sich der ein oder die andere schon zum 78. Jahrestag der Stiftung 20. Juli 1944 in Berlin getroffen, so war das Zusammentreffen von Historikerinnen, Akademikern, Studierenden, Schülern, Interessierten sowie Angehörigen in der alten Bundeshauptstadt besonders herzlich und konnte mit einigen Highlights punkten.

Erwartungsvolles Publikum im Tagungsraum der CJD in Bonn
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Dr. Linda von Keyserlingk-Rehbein erhält den Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung

Linda von Keyserlingk-Rehbein erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung 2021 für ihre Arbeit über das Netzwerk des 20. Juli 1944. Die Preisverleihung erfolgte bedingt durch die Corona-Pandemie erst im Rahmen der XXXIV. Königswinterer Tagung in Bonn am 27. August 2022.

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